Der Umgang mit (konstruktiver) Kritik
„Kritische Diskussion ist (..) der einzige Weg, auf dem wir unser Wissen mehren, also zu verbesserten Vermutungen über die Welt kommen können. Sicheres Wissen ist generell unmöglich. Es gibt also keine „guten Gründe“, etwas für wahr zu halten.“ (2018, Sedlmeier, Renkewitz: Forschungsmethoden und Statistik, S.33, 3. Auflage)
Kritik – bei den meisten Menschen löst dieses Wort Unbehagen aus. Woran könnte das liegen? Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele zu Recht vor kritischen Äußerungen zurückschrecken, da sie häufig sehr aggressiv und pauschal formuliert sind. Da fallen gerne Sätze wie: „Immer kommst Du zu spät zum Meeting!“ oder „Warum kannst Du nie den Müll runtertragen?!“
Die Formulierung konstruktiver Kritik ist meines Erachtens eine Königsdisziplin, die es erst einmal zu erlernen gilt.
Und wenn wir ehrlich sind: Natürlich hört man nicht gerne, dass man etwas nicht richtig oder nicht zur vollsten Zufriedenheit erledigt haben. Zusätzlich wird man gezwungen, sich mit sich selbst und seinem Tun und Handeln auseinanderzusetzen und sich möglicherweise einzugestehen, dass man hier etwas zu flüchtig und da etwas zu egoistisch gehandelt hat.
Beides – Umgang mit und Äußerung von Kritik – erfordert ein hohes Maß an Selbstreflektion, die vielen weder in die Wiege gelegt worden ist noch, dass sie diese jemals erlernt hätten.
Dabei ist der konstruktive Umgang mit Kritik basierend auf einer gewaltfreien Kommunikation ein großartiges Werkzeug, sich selbst und den Systemmitgliedern einen Weg der positiven Veränderung zu ermöglichen – sei es beruflich (z.B. im Team) oder privat (z.B. in einer Beziehung).
Probieren Sie es aus – am besten an sich selbst. Es tut gar nicht so weh und macht sogar Spaß!